Längere Exposition gegenüber gefährlichem Lärm kann die Gesundheit von Mitarbeiter schädigen. Überwachen Sie den Gesundheitszustand der lärmexponierten Mitarbeiter, achten Sie auf Veränderungen, und beugen Sie weiterer Schädigung vor.
Mit einem Hörtestprogramm: Dabei werden die Hörschwellen von Mitarbeitern gemessen und über die Zeit verfolgt. Ziel ist es, Änderungen oder Verschiebungen zu erkennen, die möglicherweise als frühe Anzeichen eines lärmbedingten Gehörverlusts – einer Lärmschwerhörigkeit – auszulegen sind. Werden Anzeichen und Symptome rechtzeitig erkannt, kann der Arbeitergeber einschreiten, bevor sich die Symptome verschlimmern. Zu einem Hörtestprogramm gehört darum auch, dass bei Bedarf entsprechende Folgemaßnahmen eingeleitet werden.
Wichtig bei audiometrischen Überwachungsprogrammen ist, dass die Hörschwelle von geschulten, fachkundigen Personen auf eine immer gleiche, genormte Weise gemessen wird. Die Untersuchungsumgebung sollte möglichst leise sein, damit die Hörschwelle zuverlässig und genau ermittelt werden kann. Die Ergebnisse einer Erstuntersuchung (in Form eines Audiogramms), bevor der Mitarbeiter zum ersten Mal gefährlichem Lärm ausgesetzt ist, dienen bei nachfolgenden Routineuntersuchungen als Vergleichsgrundlage. Die, in der Regel jährlich durchgeführten, Regeluntersuchungen lassen dann Probleme, wie zum Beispiel eine Verschiebung der Hörschwelle, erkennen.
Audiometrische Untersuchungsprogramme können auf verschiedene Art, im Betrieb, durch mobile Dienstleister oder in einer hierauf spezialisierten klinischen Einrichtung angeboten werden. Durchgeführt werden sie von einem Audiologen oder Arzt, üblicherweise aber von einem Hörakustiker oder einer arbeitsmedizinischen Fachkraft mit entsprechender Zusatzausbildung. Problematische Audiogramme müssen von einem Audiologen oder Arzt näher untersucht werden, der entscheidet, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind. In bestimmten Fällen kann zum Beispiel eine weitere ärztliche Betreuung angezeigt sein. Im Fall eines dauerhaften Hörverlusts kann der Spezialist bei der Einschätzung helfen, ob dieser auf Arbeitsplatzlärm zurückzuführen ist oder nicht.
Der Befund der audiometrischen Untersuchung kann auch zur Aufklärung des Mitarbeiters über den Zustand seines Gehörs genutzt werden. Des Weiteren können mithilfe einer audiometrischen Datenbank Trends erkannt und entsprechende Interventionspläne entwickelt werden. Die Ergebnisse von Gehöruntersuchungen sollten in Maßnahmen überführt werden.
• Jährliches Audiogramm
• Audiogramm
• Audiologe
• Erst-Audiogramm
• Neues Referenz-Audiogramm
• Bioakustischer Simulator
• Kalibrierung
• Dezibel
• Hörpegel
• Hörschwelle
• Hertz
Der Terminplan für die Untersuchungen richtet sich zum Teil nach dem gewählten Durchführungskonzept. So können die Tests beispielsweise über das Jahr verteilt werden oder jedes Jahr in derselben Woche oder im selben Monat stattfinden. Weitere Planungsaspekte können die Jahreszeit oder Saison, Beginn und Ende von Arbeitsschichten und die Abkömmlichkeit der Mitarbeiter von ihrem Arbeitsplatz sein. Mitarbeiter, die eine Erstuntersuchung benötigen, sollten vor dem Test Arbeitsplatzlärm für 14 Stunden meiden oder einen Gehörschutz tragen.
Die Gehöruntersuchung ließe sich auch mit anderen Initiativen kombinieren: Es könnte eine weitere Schulung durchgeführt oder der Sitz des Gehörschutzes überprüft werden.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die audiometrische Untersuchung in Grundzügen. Die genauen Anforderungen sind möglicherweise nicht in allen EU-Ländern gleich. Beachten Sie die nationale Gesetzgebung und Vorschriftenlage.
Wer benötigt eine audiometrische Untersuchung?
Als Regel sollen alle Mitarbeiter mit Exposition am oder über dem oberen Auslösewert LEX,8h = 85 dB(A) in ein audiometrische Überwachungsprogramm aufgenommen werden.
Wer kann audiometrische Untersuchungen durchführen?
Die Untersuchung kann einer Fachkundiger, wie zum Beispiel ein Audiologe, eine arbeitsmedizinischen Fachkraft oder ein Arzt, durchführen.
Erstuntersuchungen
Erstmessungen finden typischerweise statt, wenn ein Mitarbeiter in das Unternehmen eintritt, wenn sich gemessene Lärmpegel geändert haben oder neue Maschinen oder Anlagen angeschafft wurden. Weiterführende Informationen, auch zur Untersuchungshäufigkeit, entnehmen Sie den geltenden Regelwerken.
Nachuntersuchung
Nachuntersuchungen finden im Allgemeinen jährlich statt, wenn sich die Hörschwelle eines Mitarbeiters gegenüber der Erstuntersuchung verschiebt. Weiterführende Informationen entnehmen Sie den geltenden Regelwerken.
Die Untersuchungen werden in einer Hörkabine durchgeführt, die bestimmte Kriterien erfüllt. Erkundigen Sie sich bei einem Audiologen, einer arbeitsmedizinischen Fachkraft oder einer anderen sachkundigen Stelle.
Antworten auf häufige Fragestellungen
Wenn der Tages- oder Wochen-Lärmexpositionspegel des Mitarbeiters 85 dB(A) erreicht.
Wenn die Lärmexposition des Mitarbeiters über dem oberen Auslösewert liegt und die vorbeugende audiometrische Untersuchung denjenigen Arbeitnehmern zur Verfügung zu stehen hat, die über den unteren Auslösewerten liegendem Lärm ausgesetzt sind.
Der Regelfall ist ein Mal im Jahr, entnehmen Sie weiterführende Informationen aber den geltenden Regelwerken.
Ja, aber nur, wenn während der Lärmexposition Gehörschutz getragen wird.
Ja.
Ja, solange dieser kompetent ist, die Messungen durchzuführen und die Daten auszuwerten, und dem Mitarbeiter keine Kosten entstehen. Für die Benennung eines geeigneten Anbieters ist der Arbeitgeber verantwortlich.
Ja, der Hörtest muss aber ohne die Hörhilfe abgelegt werden. Gegebenenfalls kann der Mitarbeiter von einem Audiologen untersucht werden.
Ja, wenngleich der Tinnitus („Klingeln der Ohren“) das zuverlässige Feststellen der Hörschwelle erschweren kann. Wenn die Ergebnisse uneinheitlich sind, hat der Mitarbeiter möglicherweise Schwierigkeiten, den Testton von dem Klingelton zu unterscheiden. Eine Möglichkeit, ein gültiges Testergebnis zu erhalten, besteht dann in der Überweisung des Mitarbeiters an einen Audiologen.
Es besteht die Möglichkeiten, einen Dolmetscher hinzuzuziehen, der den Zweck der Untersuchung und die Anweisungen erläutert. Manche Audiometer haben eine Zusatzfunktion, die den Mitarbeiter über die Kopfhörer in der bevorzugten Sprache anleiten.
Eine Sichtkontrolle des Gehörgangs empfiehlt sich zur Beurteilung, ob das Ohr gesund ist und der Test durchgeführt werden sollte oder nicht.
Schlüsselbegriffe Gehörschutz
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