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    Experteninterview: Sicheres Kleben im Fahrzeug

    August 15, 2016
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    Ob Klebstoffe, Klebebänder oder Acrylschäume: Seit Jahren werden zahlreiche Anwendungen im Fahrzeug geklebt – innen und außen. Denn Kleben bietet viele Vorteile im Vergleich zu mechanischen Verbindungen. Christoph Furtak, 3M Experte zum Thema Kleben, weiß, worauf es bei sicheren Klebverbindungen im Fahrzeugbau ankommt.

     

     

    Herr Furtak, was bedeutet eigentlich „Sicheres Kleben“?

    „Unter dem Begriff ‚Sicheres Kleben’ verstehen wir, dass alle Anforderungen an eine Klebverbindung erfüllt werden. Und dass die geklebten Bauteile somit sicher und lange halten. Dazu gehört zum Beispiel, dass beim Kleben die Temperaturanforderungen an Klebstoff, Klebeband oder Schaum berücksichtigt werden.“

     

     

    Wo liegen denn die Vorteile von Klebverbindungen im Vergleich zu mechanischen Verbindungen?

    „Ein entscheidender Vorteil ist, dass Klebstoff und Klebebänder erheblich leichter sind als mechanische Verbindungen. Außerdem wird das Korrosionsrisiko minimiert, da keine Aussparungen, Bohrungen oder Ähnliches für die Befestigung von Bauteilen erforderlich sind. Zudem schützen Klebebänder vor dem Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit und dämmen sogar Geräusche. Auch das Thema Designfreiheit spielt für die Branche eine große Rolle, denn im Gegensatz zu Schrauben oder Klipsen bleibt das Fahrzeug beim Kleben unversehrt, da keine Bohrungen notwendig sind. Und nicht zuletzt ist die Handhabung vor allem von Klebebändern sehr einfach. Sie machen eine schnelle und saubere Applikation möglich – ohne Aushärten und ohne nachträgliche Reinigung.“

     

    Sind Klebebänder genauso langlebig und hitzebeständig wie mechanische Verbindungen?

    „Langlebig – ja, hitzebeständig – nein. Ein Acrylat-Schaum wird niemals der gleichen Temperaturbelastung standhalten wie eine Metallschraube oder eine Schweißnaht. Aber das ist in der Regel auch nicht erforderlich. Die meisten Kundenanforderungen liegen bei ca. -40°C bis +120°C. Das halten unsere Klebebänder über Jahre problemlos aus. Zusätzlich zu den Temperaturtests müssen natürlich noch viele andere Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel thermische Ausdehnung und Schrumpfen der Fügepartner.“

     

     

    Welche mechanischen Anwendungsbereiche sehen Sie in der Zukunft durchs Kleben ersetzt?

    „Ich denke, dass Schrauben und Nieten genau wie das Schweißen und Klipsen bleiben. Durch die immer dünnere und leichtere Bauweise in der Fahrzeugproduktion muss sich die Branche aber in Zukunft noch stärker mit Fügetechniken wie Klebebändern und Klebstoffen befassen.“

     

    Kann jeder sicher kleben?

    „Ja! Jeder, der die physikalischen Grenzen der Anwendungen und Produkte kennt, kann einfach und sicher kleben. Natürlich muss man bei jedem Vorgang gewisse Spielregeln beachten. Das ist wie beim Kochen oder Backen. Wenn man gefrorene Butter für einen Teig nimmt, kann man davon ausgehen, dass die Küchenmaschine kaputt geht und der Kuchen nicht gelingt. Genauso einfach ist es beim Kleben. Damit unsere Kunden die wichtigen Regeln kennen, bieten wir ihnen regelmäßig Klebtrainings an. Hier zeigen wir anschauliche Beispiele aus Praxis und Labor und vermitteln die Vorteile, aber auch die Grenzen vom Kleben.“

     

     

     

     

    Lassen sich Teile eines Klebvorgangs wie die Reinigung oder die Applikation automatisieren?

    „Selbstverständlich. Seit Jahren schon werden Applikationsprozesse wie Reinigung, Vorbehandlung der Oberfläche oder auch die Applikation unserer Tapes und Klebstoffe voll automatisch via Roboter oder mittels Applikationsanlagen umgesetzt. Unsere Produkte sind dafür konzipiert und das ist auch ein Punkt in unseren Trainings. Im TCT in Neuss steht unseren Kunden sogar ein Robot zur Verfügung, an dem wir alle diese Schritte demonstrieren und erklären.“

     

     

    Sie möchten mehr erfahren? Dann besuchen Sie unsere Webseite; oder sprechen Sie uns an! Wir informieren Sie gern zum Thema Kleben und über die Trainingsmöglichkeiten!


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